Bei laparoskopischen Operationen/minimal invasiven Verfahren kann es zu  "Nabelhernien" kommen, de facto handelt es sich aber um einen Narbenbruch bzw. "Trokarhernie". Klinisch imponiert eine Vorwölbung auf Nabelhöhe - daher wird meist der Begriff "Nabelbruch" benutzt, was inhaltlich aber verkehrt ist. - Der Videokamera-Port liegt meist im Nabelbereich, hier wird die Linea alba durchtrennt, um CO2 Gas zu insufflieren bzw.die Videokamera einzuführen. Wenn beim Rückzug der Videokamera der Schnitt in der Tiefe ( ca. 2,0-2,5cm im Durchmesser) nicht korrekt verschlossen wird, so kommt es zu einer "Trokarhernie", also einem Narbenbruch.

Die Trokarhernie kann also nach jeglicher Laparoskopie auftreten:

  • - Laparoskopischen Operationen zur Versorgung von Hernien beim TAPP Verfahren
  • - Diagnostischer Laparoskopie (gynäkologischer Fragestellung, chirurgische Fragestellung)
  • - Laparoskopischer Cholecystektomie (Gallenblasenentfernung)
  • - Laparoskopische Appendektomie (Blinddarmentfernung)
  • - Laparoskopische Bridenlösung (Lösung von Darmverwachsungen) 
  • - Laparoskopischer Ovarialcysten Entfernung
  • - Laparoskopie bei Endometriose und Behandlung von Endometrioseherden
  • - Laparoskopischer Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter)
  • - Laparoskopische Operation zur Entfernung von Tumoren der Bauchhöhle (Colon-CA etc.)
  • - Minimal invasiver Diagnostik 

Die Patienten berichten nach meiner Erfahrung häufig, dass die "Vorwölbung am Nabel" erst später ersichtlich war, im Verlauf mitunter erst nach Jahren! Bauchschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen oder Verstopfung sind dann die Auslöser für die Patienten, zum Arzt zu gehen oder sich in einer Notfallambulanz vorzustellen.

Die  Dünndarmschlingen bewegen sich wie eine Schlange im Bauchraum,  aufgrund der Nahrungsaufnahme von oral nach aboral (Richtung Dickdarm bzw. Enddarm). Wenn der Dünndarm im "Loch" hängen bleibt, so kommt es zur "Einklemmung des Dünndarms" mit möglicher Perforation (Darmdurchbruch) und Sepsis bzw. lebendsgefährlichem Zustand.