Die Diagnose "Nabelhernie" wird häufig im Kindesalter gestellt und meist auch dann schon operiert. Bei Erwachsenen treten Nabelhernien aber auch auf, häufig nach "Bauchmuskeltraining" oder "Überkopfsportarten" (Tennis/Golfen etc.). Häufiger ist die sogenannte "Epigastrische Hernie" oder Rectushernie, die oberhalb des Nabels liegt. Spontane permanente Vorwölbungen sind beim Erwachsenen aber auch möglich, aber fallen oft erst später optisch auf. Akuter Schmerzeintritt im Oberbauch wird oft auch erst per Gastroskopie abgeklärt, und hat nichts umbedingt mit dem eigentlichen Befund zu tun.
Eine Nabelhernie oder Rectushernie, wenn sie schon schmerzhaft ist, stellt eine OP-Indikation dar. Meist intensiviert sich so eine Vorwölbung beim Husten oder Pressen. Schmerzen sind immer ein Warnsignal und sollten sehr ernst genommen werden, da die Gefahr der "Einklemmung" besteht. Die Operation zielt darauf ab, die Bruchlücke zu verschließen, auch hier gibt es unterschiedliche Operationsverfahren, die im Einzelfall erörtert werden müssen. Die Nachbehandlung entspricht der für "Leistenhernien".
Diagnose
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung im Provokationstest (Husten oder Pressen lassen des Patienten) wird im Stehen und im Liegen untersucht, ob eine Vorwölbung ersichtlich und oder palpabel ist. Anatomisch ist die Bauchdecke ist in drei Schichten aufgeteilt, entscheidend ist jedoch die Intaktheit der tiefsten inneren Schicht (Fascia transversalis). Eine spontane Vorwölbung, die im Stehen besteht, jedoch im Liegen verschwindet, weist darauf hin, dass die Hernie reponibel ist. Wenn jedoch bereits Verwachsungen mit der Bauchdecke bestehen, verschwindet die Vorwölbung auch im Liegen nicht mehr. Bei zusätzlichen Schmerzen kann es sich hier sogar um eine Einklemmung handeln. Die Symptomatik von Übelkeit, Brechreiz, Diarrhoen und / oder im Wechsel Obstipation können Vorboten einer Einklemmung mit Darmperforation sein.
Dies ist zwar statistisch selten (unter 1% pro Jahr), stellt aber die absolute Notfallsituation dar. Es kommt dabei zur Einklemmung mit Darmperforation. Der Austritt von Darminhalt in die freie Bauchhöhle ist lebensgefährlich. Aufgrund der Bauchfellentzündung (Peritonitis) sterben 50 % aller Patienten trotz intensivmedizinischer Behandlung.