Bei einer Vorwölbung am Nabel handelt es sich um eine so genannte Nabelhernie oder auch Hernia umbilicalis. Besteht die Vorwölbung oberhalb der Nabelregion wird diese als Rectus Hernie bezeichnet. Die Rectus Fascie klafft auseinander, es besteht ein Defekt in der Bauchwand und damit die Gefahr der Einklemmung von Bauchorganen. Wenn die Vorwölbung im Liegen spontan verschwindet, ist der Nabelbruch reponibel. Dennoch besteht grundsätzlich die Gefahr der Einklemmung. Wenn die Vorwölbung auch im Liegen fortbesteht, handelt es sich um einen nicht reponiblen Nabelbruch, dass heißt der Nabelbruch ist eingeklemmt. Bei weitem Auseinanderklaffen der Rectus Fascie in der Mittellinie spricht von man von einem Platzbauch. Hier handelt es sich um einen fortgeschrittenen Befund, bei dem der Dünndarm mit Omentum nur noch von der Haut abgedeckt wird. Der Bauch wölbt sich vor wie ein Fussball bzw. der Patient sieht aus, als ob er "schwanger" wäre.
Abzugrenzen vom Nabelbruch und der Rectus Hernie, ist die Ausdünnung der Rectus Fascie ohne Defekt in der Bauchwand. Diese wird als Rectusdiastase bezeichnet. Da die Rectus Fascie noch intakt ist, besteht hier keine Gefahr der Einklemmung also auch keine OP-Indikation.
Sonographisch kann die Nabelhernie oder Rectus Hernie von der Rectusdiastase eindeutig unterschieden werden. Die Durchführung der Sonographie-Diagnostik sollte vom Spezialisten erfolgen, da die Schallkopfwahl wie auch die konkrete Durchführung der Untersuchung im Stehen und Liegen hier entscheidend ist.