Die Operationen der Hernienchirurgie werden ambulant bei uns durchgeführt, wobei folgende offene Techniken indikationsabhängig zur Anwendung kommen:

  • Shouldice/Fasziendopplung
  • Lichtenstein/Netzeinlage onlay-Technik
  • modifiziertenBassini/Netzeinlage sublay Technik
  • Alexandre/ Netzeinlage sublay Technik
  • Plug and Mesh Technik

Die Operation wird in Vollnarkose erfolgen, da für die benannten OP-Techniken der Patient "ruhig" liegen sollte. Der Hautschnitt liegt in der entsprechenden Region zwischen 5 bis 7 cm. Die Indikation für das entsprechende OP-Verfahren wird im Aufklärungsgespräch besprochen. Maßgeblich für die Implantation von alloplastischem Material - teilresorbierbar oder nicht resorbierbar hängt von multiplen Faktoren ab wie z.B.:

  • Bindegewebsschwäche / Alter des Patienten
  • Belastbarkeit / Leistungssport und Beruf
  • Rezidiveingriff / Voroperatione

 

Die Diagnose "Leistenhernie" erfolgte früher in erster Linie aufgrund der klinischen Untersuchung des "Tastbefundes". Der sogenannte "Provokationstest" beinhaltet die Untersuchung im Stehen bei gleichzeitgem "Husten" des Patient. Sehr kleine Brüche können durch den Tastbefund nicht festgestellt werden. Bei der Sonographie sollte grundsätzlich die Untersuchung im Stehen und im Liegen erfolgen, ebenfalls unter "Provokationstest" mit Husten und Pressen, was die Signifikanz der Untersuchung erhöht. 70-80% aller Hernien sind im Liegen sonographisch nicht mehr nachweisbar, weil sie spontan reponieren. Ein größerer Leistenbruch macht sich häufig durch eine spontane Vorwölbung in der Leistenregion bemerkbar - der Patient bemerkt eine "Vorwölbung". Diese Vorwölbung verschwindet meist im Liegen, sofern der Bruch noch nicht eingeklemmt ist. Bei "Einklemmung" treten starke Schmerzen auf, die mitunter auch wieder spontan verschwinden können, nämlich wenn der "Bruchinhalt"= Darm/Bauchfett wieder in den Bauchraum zurückfindet.

Die Diagnose "Nabelhernie" wird häufig im Kindesalter gestellt und meist auch dann schon operiert. Bei Erwachsenen treten Nabelhernien aber auch auf, häufig nach "Bauchmuskeltraining" oder "Überkopfsportarten" (Tennis/Golfen etc.). Häufiger ist die sogenannte "Epigastrische Hernie" oder Rectushernie, die oberhalb des Nabels liegt. Spontane permanente Vorwölbungen sind beim Erwachsenen aber auch möglich, aber fallen oft erst später optisch auf. Akuter Schmerzeintritt im Oberbauch wird oft auch erst per Gastroskopie abgeklärt, und hat nichts umbedingt  mit dem eigentlichen Befund zu tun.

Epigastrische Hernie oder Rectushernie / Rectusdiastase

Die Position der Epigastrischen Hernie oder Rectushernie liegt oberhalb des Nabels, als Vorwölbung erkenntlich im Endstadium. 
Bei Frauen, nach Schwangerschaften wird die Rectushernie häufig erst nach Gewichtsabnahme bemerkt als Vorwölbung oberhalb des Nabels. In der Schwangerschaft kommt es zu einer physiologischen Erweiterung der Linea alba. Diese kann allerdings in der Rectushernie enden, trotz "Schwangerschaftsgymnastik". 

Die Narbenhernie ist eine Bruchlücke in der Bauchdecke, die nach einer anderen Voroperation auftritt. Hier ist es möglicherweise aufgrund  einer Wundheilungsstörung/Infektion zu diesem Problem gekommen. Aber auch die Konstitution des Fascienmaterials spielt eine Rolle. Auch Patienten nach Langzeitbeatmung oder  Lungenerkrankungen wie z. B. Asthma bronchiale/Nikotinabusus haben ein höheres Risiko eine Narbenhernie zu bekommen. Die Operation zielt darauf ab, den Bruchlückenverschluss möglichst spannungsfrei zu bewerkstelligen. 

Die Diagnose "Schenkelhernie" kommt häufiger bei Frauen vor. Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um einen anderen Hernientyp, dessen Durchtrittsstelle im Bereich der Gefäßstrukturen liegt, die das Bein versorgen. Die Symptomatik ist sehr variabel, die "Schmerzregion" kann die Leistengegend einbeziehen oder auch die Schamlippenregion. Die klinische Untersuchung ist hier ausschlaggebend - im Einzelfall wird jedoch eine weitere Diagnostik erforderlich sein, um andere Erkrankungen auszuschließen. Die Operation zielt darauf ab die Bruchlücke zu verschließen, auch hier gibt es unterschiedliche Operationsmethoden, die im Einzelfall erörtert werden müssen. Die Nachbehandlung entspricht der für "Leistenhernien".

Die sogenannte "Rezidivhernie" bezeichnet eine vorausgegangene, erfolglose Hernien-Verschlussoperation. Die unterschiedlichen Operationsverfahren haben bekannte "Rezidivraten" - daher sollte das Operationsverfahren ausführlich besprochen werden.

Weitere Faktoren, die für die Rezidivrate eine Rolle spielen: