Ob Oberlidstraffung oder Unterlidstraffung, das kosmetische Ergebnis sollte perfekt sein. Daher ist die "Schnittführung" in der natürlichen Hautfalte am Oberlid extrem wichtig. Mittels des "Pinch-Test" wird präoperativ angezeichnet im "Sitzen", wieviel Hautüberschuss reserziert werden darf. Der Oberlidverschluss muss gewährleistet sein, um einem "Austrocknen" der Hornhaut vorzubeugen! Die Eröffnung des periorbitalen Fettkörpers bzw. dessen Teilresektion sollte dosiert erfolgen. Bei der Unterlidstraffung gilt im Prinzip das Gleiche, allerdings ist die Anatomie des Tränenkanals zu berücksichtigen, der sorgfältig dargestellt und geschont werden sollte! Der Einsatz von Lupenbrille und feinstem Nahtmaterial ist hierfür genau so essentiell wie ein "ruhiges OP-Gebiet"!
Minimale Bewegungen des Patienten können Folgen haben! Die Haut wird mit der Lokalanästhesie betäubt, die tiefen Schichten nicht, insbesondere der periorbitale Fettkörper wird empfindlich sein. Daher wird oft ein Kombinationsverfahren aus Lokalanästhesie und Analgosedierung angeboten "ohne Beisein eines Anästhesisten" oder es wird "nur" der Hautüberschuss in Lokalanästhesie reserziert.
Ein "ruhiges OP-Gebiet "spielt auch eine wichtige Rolle, wobei sich der Patient absolut ruhig in Halbsitzender-Lagerung "Beach-Chair-Lagerung" befindet, und von einen Anästhesisten überwacht wird. Dies kann je nach Wunsch in Analgosedierung oder Narkose erfolgen, aber immer im Beisein eines Anästhesisten, der für absolute Schmerzfreiheit sorgt. Ein Eingriff in Lokalanästhesie ist aus meiner Sicht nicht empfehlenswert, weil durch das Lokalanästhetikum die Gefäße erweitert werden, die Nachblutungsrate steigt und die Ödembildung. Ob mit dem Laser oder mit der bipolaren Pinzette bei der Lidstraffung werden feinste Gefäße "verödet", dass heisst, diese Gefäße werden durch Laser oder Strom verbrannt, wobei es zu einer Nachblutung kommen kann. Die postoperative Überwachung ob in Analgosedierung oder Narkose (Schonung, Überwachung im Aufwachraum, Kühlung mit Eisbrille etc.) erfolgt über 4 Stunden und die Nachsorge über 14 Tage.
Viele Patienten ist dies nicht bekannt und unterziehen sich dem Eingriff in Lokalanästhesie, um Kosten zu sparen und dann mit "Blauen Augen" und "Sonnenbrille" die Welt zu sehen!