Ein "Hämatom" also ein Bluterguss im OP-Bereich tritt auf, wenn die Blutstillung nicht ausreichend war oder eine nicht bekannte Gerinnungsstörung vorliegt. Die Blutstillung kann durch eine "Ligatur" also durch das Unterbinden des Gefäßes mit einem Faden erfolgen, der geknotet wird. Bei kleineren Gefäßen wird in der Regel die "Koagulation" also das Verbrennen des Gefäßes durchgeführt.

Dies erfolgt mit dem Elektrocauda oder mit dem Laser. Wenn der Knoten sich löst oder die Kruste sich löst, kann eine Nachblutung auftreten. Vor Verlassen des OP-Gebietes wird bei mir nochmals gründlich gespült, zum Einen aus hygienischen Gründen aber auch um kleine Sickerblutungen erkennen zu können und diese vor dem Wundverschluss zu stillen. Das Einlegen einer Redondrainage ins OP-Gebiet erfolgt bei mir prophylaktisch, zum Einen, um eine "Nachblutung" rechtzeitig erkennen zu können und zum Anderen um den potentiellen, schmerzhaften "Bluterguss" zu entlasten.

Aus meiner Sicht sollte präoperativ eine umfangreiche Gerinnungsanalyse erfolgen, insbesondere bei Patienten, die angeben leicht "blaue Flecken" zu bekommen oder beim Zahnarztbesuch schon Nachblutungen gehabt zu haben. Zur Thromboseprophylaxe wird stationär meist "Heparin" gegeben. Auch das macht eine Blutverdünnung und kann die Ursache für die Nachblutung sein, insbesondere wenn die kleineren Gefäße koaguliert wurden. Ein "Serom" ist also eine Lymphansammlung ohne zelluläre Bestandteile des Blutes. Es stellt sich sonographisch als "schwarze Flüssigkeitsansammlung" dar. Ein Serom im OP-Bereich kann auftreten nach einem alten Hämatom oder auch bei adipösen Patienten. Serome entstehen bei gestörtem Lymphabfluss. Klinisch hat der Patient ein Druckgefühl im Bereich der OP-Wunde, ohne Rötung und das Gefühl eines "Wasserkissens". Bei der Punktion des Seroms, sofern dies nötig ist, muss genauso steril gearbeitet werden wie im OP, also unter Einhaltung der Hautdesinfektion und Einhaltung der Sterilität. Jede Punktion ist potentiell ein Auslöser für eine Infektion, da Hautkeime mit der Punktionsnadel ins OP-Gebiet eingebracht werden können.