Die Schwangerschaft kann als Folge einer Kaiserschnittentbindung zum "Narbenbruch" führen. Darüberhinaus treten oft auch "Nabelbrüche" oder "Rectushernien" im Verlauf einer Schwangerschaft auf. Zwillingsschwangerschaften, mehrfach Schwangerschaften (Multipara) im höheren Alter (>35Jahren), Adipositas (Übergewicht), langer Geburtsverlauf prädestinieren dafür.

Die Kaiserschnittquote bei Entbindungen liegt mittlerweile bei ca. 30% in der Bundesrepublik Deutschland, wobei nur bei 10 % der Kaiserschnitte eine absolute Indikation vorliegt, bei 90% liegt eine relative Indikation vor (Quelle: statisches Bundesamt 2016). - Die Folgen eines Kaiserschnittes können zu einem "Narbenbruch" führen.

Statistisch treten nach "Bauchoperationen" in 20 % der Fälle "Narbenbrüche" auf. Die operative Versorgung der Bauchdecke ist oft mangelhaft, sei es, dass die Naht nicht schichtgerecht erfolgt ist, oder bei minimal invasiven Verfahren der Zugang des Trokars schlicht "nicht verschlossen" wird, weil der Einstich ist ja "so klein". Eine "Trokarhernie" ist eine typische Komplikation bei minimal invasiven Eingriffen und betrifft meist den Zugang der Videokamera am Nabel.

Die Genese eines "Narbenbruches" ist daher vielfältig. Unter anderem werden folgende Faktoren als Risikofaktoren benannt:

1. erhöhter intraobdominaller Druck (COPD /Rauchen, Aszites, Schwangerschaft, Adipositas ect.)
2. Diabetes
3. Cortisonmedikation
4. Nikotinanbusus
5. Kollagenosen (Bindegewebsschwäche)
6. Antikoagulation (Blutverdünnung:Marcumar, ASS, Xarelto etc.)

Also auch andere Bauch-Operationen, sei es laparoskopische Operationen  (Schlüssel-Lochtechnik/minimal invasive Verfahren)  z.B. diagnostische Laparoskopie, laparosokopische Appendektomie oder laparoskopische Chelecystektomie oder auch offene Operationen,  können zu Narbenbrüchen führen.

DieDie Rezidiv Eingriffe (Wiederholungseingriffe) sind aber ein wesentlicher Faktor für das erneute Auftreten von Narbenhernien. Sei es eine Blindarm-OP oder eine Kaiserschnittentbindung oder eine Trokarhernie.Das Gewebe hat keinen direkten Kontakt mehr, schnurrt zurück und verkürzt sich.  

Die anatomische Rekonstruktion der Bauchdecke mit spannungsentlastenden Nahttechniken und Netzverstärkung mit spannungsentlstender Fixation des Netzes hat sich aus meiner Sicht, nach über 18 jähriger Erfahrung, bewährt.